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Ungarnfahrt April 2006
Die nächste Ungarnfahrt findet statt vom 07. bis zum 10.04.2006!
Die Tour führt erneut zum Tierheim in Szeged, denn Hilfe wird dort dringend benötigt. Wir hoffen, daß bis dahin noch einiges an Hilfsgütern zusammen kommt. Für die bisher eingetroffenen Sachspenden und erteilten Zusagen möchten wir uns bereits jetzt ganz herzlich bedanken!
Am 07.04.2006 in aller Herrgottsfrühe startete die Apriltour. Es war Wahlwochenende in Ungarn und die bevorstehenden Osterferien in Deutschland machten einen frühen Start notwendig, zumal noch je ein Zwischenstop im Westerwald und in Regensburg notwendig waren, um Sachspenden aufzunehmen. Dennoch kam ich erstaunlich gut vorwärts, es herrschte Kaiserwetter und ich verlor kaum Zeit durch Verkehrsstaus. Bereits gegen 16:30 traf ich im Hotel in Budapest ein. Es gab noch einige zu erledigen und die Zeit, um noch die wichtigsten Telefonate zu führen, hatte ich somit auch.
Am 08.04.2006 traf ich mich morgens mit den Budapester Kollegen, wir tauschten zunächst die Neuigkeiten aus und machten uns dann auf den Weg quer durch Budapest, um Burmi zu besuchen. Ich traf ein zwar kleines, aber neues und auch z.B. dem Deutschen Standard entsprechendes Tierheim an - ich war positiv überrascht. Es dürfte nicht nötig sein zu erwähnen, dass ich auf der Stelle mein Herz an Burmi verlor: ein Klasse-Hund! Wir besprachen mit der Tierheimleitung, dass sich mit Hochdruck um einen Platz für Burmi bemüht werde und ich ihn so schnell wie möglich "nach Hause" holen werde."
Dann ging es weiter (wieder quer durch Budapest) zu einer unangekündigten Nachkontrolle von "Vili", einem der Kleinen aus der Dobi-Gang. Der Besitzer war zwar nicht anwesend, aber Vili und seine neue Freundin, die liebe Chow-Chow-Hündin, machten gerade ein ausgiebiges Sonnenbad im Garten und wir konnten mit Zufriedenheit feststellen, daß alles in Ordnung war.Am späten Nachmittag tranken wir noch gemeinsam eine Tasse starken Kaffee und ich machte mich nach einem herzlichen Abschied weiter auf den Weg nach Szeged. Nach dem Check-Inn hatte ich Gelegenheit, noch etwas in der Stadt herum zu fahren und begab mich nach einem kleinen Imbiss ins Bett - der nächste Tag sollte anstrengend werden.
09.04.2006: ich wurde früh morgens im Hotel pünktlich abgeholt und wir fuhren zunächst ins Tierheim, um die ersten Sachspenden abzuladen, damit das Gewicht auf den Reifen verringert wurde. Ich sah mir nochmals die Hunde (zwei Viszla's und einen alten Deutsch-Kurzhaar) an, die mich auf dem Rückweg begleiten würden und vergewisserte mich von ihrer Reisefähigkeit und auch von den ordnungsgemässen Reisedokumenten.Anschließend ging die Fahrt zu Karlo, einem bedauernswerten Dobijungen, der von seinem Besitzer nach dessen Umzug einfach auf dem Grundstück zurückgelassen worden war. Als wir dort eintrafen, fanden wir bereits die Handwerker vor, welche die Renovierung des Hauses durchführten und einer dieser Handwerker betreute auch Karlo. Wir erfuhren, dass auch er sich bereits um einen neuen Platz für Karlo bemühte und es könnte durchaus sein, dass ihm das bei seiner Schwester auch gelungen ist. Zurzeit warte ich noch auf die Rückmeldung.
Die Reise führte dann in ein weiteres Tierheim, welches ca. 30 Kilometer ausserhalb von Szeged befand - dort wollte ich den jungen Dobimix Karak besuchen und neue Fotos machen. Dieses Tierheim wird zwar von einem sehr engagierten jungen Team geführt, aber als wir dort eintrafen, war das Hundefutter bereits ausgegangen und die Hunde mussten von Brot aus Gaststätten des UJmkreises ernährt werden. Ich habe den Rest der Futterspenden natürlich dort belassen und auch finanzielle Mittel für das Notwendigste.
Ein Gang durch die Zwingerreihen zeigte mir zwar drangvolle Enge, aber auch hier herrschte Sauberkeit und Ordnung - wenn die Zwingerbauweise auch bedrückend und nicht gerade optimal war. Karak war ein freundliches Kerlchen, ich habe ihm beim Weggehen versprochen, dass ich mich seinetwegen bemühen werde. Abschluss der Tour an diesem Tag war der Besuch beim Hundefänger von Szeged. Wir hofften, dass er anwesend war und sich eventuell überreden lassen würde, uns hinein zu lassen. Ein Trugschluss. Mir wurde berichtet, dass dieser Hundefänger nicht lange Federlesens mit den eingefangenen Hunden macht und auch die 14-Tages-Frist selten eingehalten wird. Der Umstand, dass man aus dem Inneren des bedrückenden Gebäudekomplexes das fürchterliche Schreien lediglich eines einzelnen einsamen Hundes hören konnte, spricht für dieses Praxis. Das Problem hier ist, dass sich niemand darum kümmert und wo kein Kläger - da bekanntlich auch kein Richter. Die Menschen in Szeged haben andere Probleme.Dennoch gibt es inzwischen eine kleine Chance auf Änderung: der Hundefänger ist bald pensionsreif und es steht ein Wechsel an.
Da wir auch von der Ehefrau des Hundefängers nicht eingelassen wurden, fotografierte ich heimlich über die Mauern und durch den Torspalt, durch den ich auch den verwahrlosten Wachhund der Anlage sehen konnte. Unter dem Filzberg musste sich so etwas, wie ein Puli befunden haben, er wird die drei Meter lange Kette vermutlich in seinem ganzen Leben noch nie verlassen haben.
Wir fuhren zurück und ich ging ins Hotel - am nächsten morgen um 5:00 Uhr war das Verladen der Hunde vereinbart und da die Strecke 1.400 Kilometer beträgt, wollte ich ausgeruht an den Start gehen. Am 10.04.2006 traf ich gegen 18:00 in heimischen Gefilden ein, unterwegs wurden 3 Hunde in ihre neue, bessere Zukunft entlassen und für sie freue ich mich ganz besonders.
Sabine Winklmann im April 2006