Hier finden Sie Informationen zum Umgang mit verschiedenen Infektionen, die (nicht nur) für Ungarn eine Bedeutung haben.

Heutzutage ist es einerseits sehr erfreulich, dass sich viele Tierfreunde für einen Hund aus einem Tierheim entscheiden. Auch für einen Hund aus dem Ausland. Aber das birgt Risikien!

Damit Sie als Interessent einen Überblick bekommen, worauf Sie bei der Adoption eines Hundes aus insbesondere dem osteuropäischen Raum achten müssen, haben wir einen Leitfaden erstellt, anhand dessen Sie sich etwas besser orientieren können. Gerade im Netz und ganz besonders in sozialen Netzwerken kursieren so viele irreführende, teils veraltete, teils völlig unwahre und teils auch absolut dilettantisch aufbereitete Informationen. Wenn Sie sich bei einem Adoptionsvorgang und insbesondere bei den Informationen, die Sie dazu erhalten (oder nicht erhalten) haben, nicht sicher sind, geben wir Ihnen zunächst einige Übersichtskarten mit den Verbreitungsgebieten verschiedener Infektionen in Osteuropa an die Hand (Quelle jeweils Parasitosen.de). Mit Klick auf das jeweilige Foto zoomen Sie die Karte und sehen dort die jeweiligen Verbreitungsgebiete.

Überblick zu den genannten Infektionen (weiterführende Links):

Land/Region
Testverfahren:
Leishmaniose
PCR, ELISA
Filariosen
Knott, PCR
Babesiosen
PCR, ELISA
Thelaziose
makrosk., PCR
Ehrlichiose
PCR, ELISA
Baltikum --- --- JA --- ---
Polen --- --- JA --- ---
Belarus --- --- JA --- ---
Ukraine --- in Teilen JA --- ---
Tschechien --- --- JA --- ---
Slowakei --- in Teilen JA --- ---
Slowenien in Teilen --- --- --- in Teilen
Ungarn --- JA JA in Teilen in Teilen
Kroatien JA JA JA JA JA
Serbien JA JA JA JA JA
Bosnien-Herzegowina JA JA JA JA JA
Rumänien in Teilen JA JA JA JA
Bulgarien JA JA JA JA ---
Nord-Mazedonien JA JA JA --- JA
Albanien --- JA JA --- JA
Moldawien --- JA JA ---
Kosovo JA --- JA --- ---
Montenegro JA JA --- --- ---

Selbstredend gibt es in den genannten Ländern noch weitere Infektionsmöglichkeiten für Hunde, wir führen hier aber die "important five" auf und auf diese Infektionen sollte ein Hund, der aus den vorgenannten Gebieten nach Westeuropa importiert wird, mindestens getestet worden sein. Es gibt dazu unterschiedliche Testverfahren, die mehr oder weniger zuverlässig sind. Die häufig abfotografierten SNAP-Tests sind unzuverlässig, da sie einerseits oftmals von Laien angewendet werden, was eine entsprechende Fehlerquote versursacht und deren Korrektheit zum anderen von verschiedenen Faktoren abhängt, die längst nicht immer berücksichtigt werden. Die korrekten Testverfahren haben wir dem Header der obigen Tabelle jeweils hinzugefügt.

Wichtig zu wissen: je nach Länge des Aufenthaltes des betreffenden Tieres in einem Tierheim oder in einer Pflegestelle in einem der genannten Länder sollte nach einer bestimmten Zeit (die sich nach der Inkubationszeit der entsprechenden Infektion richtet) ggf. erneut getestet werden. Beispiel: ein Hund in Bosnien-Herzegowina wird auf der Strasse aufgegriffen und in ein Tierheim gebracht. Dort wird er untersucht und nach diversen Maßnahmen und der Feststellung der Impffähigkeit geimpft, meistens wird bei der Gelegenheit auch eine Blutprobe genommen, um diese auf Infektionen zu testen. Sollten diese Tests negativ sein, ist es aber dennoch möglich, dass das betreffende Tier gerade frisch infiziert war (Cave: Präpatenz!!) und die ersten Symptome je nach Inkubationszeit erst deutlich später, manchmal auch erst Monate NACH einer Ankunft im Zielland auftreten. Wenn Sie also ein Tier übernommen haben, für das Sie lediglich einen abfotografierten SNAP-Test erhalten haben, sollten Sie zwingend nachtesten! Diese Testprofile sind natürlich relativ teuer, aber importierende Tierschutzvereine UND Übernehmer tragen die Verantwortung dafür, dass sich diese Infektionen in Deutschland nicht weiter ausbreiten können!

Stand: 30.05.2023