Zur Historie des Dobermanns

Liebe Freunde und Besucher unserer Seite,

die Geschichte und die Geschichten des Dobermanns liegen uns besonders am Herzen. Wo auf der einen Seite die nüchterne Historie manchmal den Vorurteilen gegen diese Rasse Vorschub leistet, sind seine Geschichten und Mythen dazu angetan das Gegenteil zu beweisen. Darum endet unser kurzer Ausflug in die Historie auch mit einer Geschichte, mit der Geschichte von Andy, Otto und Rex, Dobermannrüden der berühmten Brigade der „Devils Dogs“ und mit ein paar Mythen über den Dobermann.

Doch zunächst beginnt die Geschichte des Dobermanns mit seinem „Erfinder“ Karl-Friedrich Louis Dobermann, 1834 geboren in Apolda, einem kleinen Kreisstädtchen in Thüringen. Ihm wird als einziger in der Geschichte der Hundezucht die Ehre zu teil, einer Hunderasse auch seinen Namen verliehen zu haben. Jener Louis Dobermann muss ein fleissiger Mann gewesen sein, denn er war nicht nur Justizangestellter in Apolda, sondern auch noch Nachtwächter, Geldeintreiber, Abdecker, Hundefänger und Hundesteuereintreiber.

Die Geschichtsschreiber sind sich nicht einig, ob die ersten Zuchtversuche dem Wunsch entsprangen für seine Nachtdienste einen wehrhaften und wachsamen Hund mit sich zu führen, oder ob er einfach eingefangene Hunde miteinander kreuzte, um auch so noch zusätzliches Geld zu verdienen. Nach 1860 wurde er in der Kleinstadt immer öfter mit „seinen“ Hunden gesehen, die die Apoldear Bürger „Dobermannsche Hunde“ nannten. Diese Dobermannschen Hunde hatten noch sehr wenig Ähnlichkeit mit dem heutigen bekannten Dobermann. Es waren Kreuzungen aus Greyhounds, Manchester-Terrier, Pinscher, Jagdhund, Deutscher Dogge und dem „Fleischerhund“ heute als Rottweiler bekannt.

Zur Seite standen ihm seine Freunde Göller, Tischler und Krumbholz, die auch nach seinem Tode seine Arbeit fortsetzen und schließlich 1899 den ersten „Dobermannpinscher-Club“ gründeten. Ab 1899 wurde die Zucht nur noch nach bestimmten Zuchtrichtlinien betrieben.

Heute erinnert das einzige Dobermanndenkmal in Europa in der Teichgasse der Stadt Apolda an das Wirken von Louis Dobermann. Es wurde von der Bildhauerin Kerstin Stöckel entworfen und zeigt eine Dobermannfamilie.

Die weitere Entwicklung des Dobermann-Pinscher ist insbesondere Otto Göller zuzuschreiben. Sein Zwinger und seine Hunde „von Thüringen“ erlangten schnell Berühmtheit. Dabei war Göllner auch Richter und Vorstandsvorsitzer des Dobermann Clubs Apolda.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden neue Vereine und Klubs. In ihnen organisierte sich die immer größer werdende Züchtergemeinde. Von Apolda und anderen Zuchtgebieten wurde der Dobermann verbreitet und im hohen Maße exportiert, wodurch er in allen Erdteilen schnell bekannt und gezüchtet wurde.Göllners Dobermänner ähneln unseren heutigen Dobermänner sehr viel eher als die von Louis Dobermann und zwar nicht nur dem Aussehen nach, sondern auch charakterlich. Die Louischen Dobermänner waren extrem wachsam und „scharf“, die Hunde Göllners waren eher Hütehunde mit wachsamer Aufmerksamkeit. Da diese Hunde gerne auch zur Polizeiarbeit eingesetzt wurden, erhielten sie für einige Zeit den Beinamen "Gendarmenhunde".

Traurige Berühmtheit erlangte der Dobermann später in den beiden Weltkriegen. Wichtige Einsatzbereiche im Kriegsdienst waren Schutz- und Wachdienst, Suche und Gefangennahme von versteckten gegnerischen Soldaten und Minensuche.Die Armee der Sowjetunion bildete Hunde zur Sprengung deutscher Panzer aus. Dazu wurden die Hunde während der Ausbildung unter Panzern gefüttert. Vor ihrem Einsatz ließ man sie einige Tage hungern und schickte sie dann mit einem Sprengsatz auf dem Rücken, der durch einen dünnen Metallstab gezündet wurde, zu den feindlichen Panzern, um diese zu sprengen.

Die Leistungen der Meldehunde waren vor allem im 2. Weltkrieg immer wieder Gegenstand von Frontberichten und Veröffentlichungen der Kriegspropaganda. Bei Feldzügen wurde der Dobermann mehrmals eingesetzt. Rund 6000 Dobermänner begleiteten die Soldaten allein im Ersten Weltkrieg.Im Zweiten Weltkrieg waren die Hunde auch Verbündete der Amerikaner. Im Pazifikkrieg wurden die Marines von der berühmten Brigade der "Devil Dogs" unterstützt. Sechs Dobermänner, darunter die legendären Hunde Andy, Otto und Rex, vereitelten mit ihrem enormen Einsatz die Strategien der japanischen Kriegsführung im dichten Dschungel.

Heute erinnert eine Dobermanngedenkstätte in Amerika an ihre Taten:25 MARINE WAR DOGS GAVE THEIR LIVES LIBERATING GUAM IN 1944. THEY SERVED AS SENTRIES. MESSENGERS. SCOUTS. THEY EXPLORED CAVES, DETECTED MINES AND BOOBY TRAPS.SEMPER, FIDELIS, KURT, YONNIE, KOKO, BUNKIE, SKIPPER, PONCHO, TUBBY, HOBONIG, PRINCE, FRITZ, EMMY, MISSY, CAPPY, DUKE, MAXBLITZ, ARNO, SILVER, BROOKIE, BURSCH, PEPPER, LUDWIG, RICKEY,TAM (BURIED AT SEA OF ASAN POUND) GIVEN IN THEIR MEMORY AND ON BEHALF OF THE SURVIVING MEN OF THE 2nd AND 3rd MARINE WAR DOG PLATOONS, MANY OF WHOM OWE THEIR LIVES TO THE BRAVERY AND SACRIFICE OF THESE GALLANT ANIMALS.

Gastautorin Micheline Poock