Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

Den nachstehenden Text veröffentlichen wir mit der freundlichen Genehmigung der ARGE-Dobermann

Die Dilatative (dilatativ: erweiternd) Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Herzmuskels, bei der das Herz sich erweitert und schwächer schlägt. 

Dobermann Kardiomyopathie

Da beim Dobermann eine Besonderheit im Verlauf der Erkrankung vorliegt, wurde diese besondere Art nach dem Dobermann benannt: die Dobermann Kardiomyopathie.

Während der sogenannten "okkulten" Phase, die ca. 2 bis 3 Jahre dauert, treten Arrhythmien auf. Arrhythmien sind eine bestimmte Form von Herzrhythmusstörrungen. Hierbei handelt es sich um sog. Ventrikuläre Extrasystolen (VES), das sind von der Herzkammer ausgehende zusätzliche Herzschläge. Im weiteren Verlauf kommt es zum Versagen des linken Herzens, was häufig mit sich verschlimmernden Rhythmusstörungen einhergeht.

Durch Kammerflimmern sterben ca. 1/3 der betroffenen Dobermänner während der okkulten Phase. Sollte der Hund die okkulte Phase überleben, stirbt er jedoch innerhalb weniger Monate an Herzversagen.

Leider ist über die Entstehung der Dobermann Kardiomyopathie noch wenig bekannt, es wird jedoch eine genetische Ursache vermutet. Wenn man die Häufigkeit des Auftretens der Erkrankung beim Dobermann bedenkt, vor allem in bestimmten Zuchtlinien, ist die erbliche Komponente sehr wahrscheinlich.

Desweiteren wird vermutet, dass in einigen Fällen eine Schilddrüsenunterfunktion zur DCM führt.

Heimtückisch bei der DCM ist die Tatsache, dass viele Hunde keine erkennbaren Anzeichen zeigen, obwohl sie bei einer EKG- oder Herzultraschalluntersuchung Anzeichen einer DCM zeigen. 

Mögliche Symptome

  • Atemnot
  • Leistungsschwäche
  • Husten 

Untersuchungsmöglichkeiten

  • Jährlich empfohlen: Holter-EKG (Synonym: 24h-EKG oder Langzeit EKG) in Verbindung mit
  • Ultraschalluntersuchung des Herzens

Abhören, Röntgenuntersuchung und / oder eine Ultraschalluntersuchung (ohne Holter-EKG) des Herzens vom Tierarzt reichen leider nicht aus, um DCM im Anfangsstadium zu diagnostizieren. Treten die oben genannten Symptome auf oder ist bei der Röntgenuntersuchung etwas zu sehen, ist die DCM bereits fortgeschritten. Aus diesem Grund muss die Untersuchung von spezialisierten Tierärzten durchgeführt werden, damit die Krankheit frühzeitig erkannt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Medizinische Kleintierklinik der LMU-München, wo auch eine Studie über DCM beim Dobermann läuft: www.tierkardiologie.lmu.de/besitzer/dobermann_kardiomyopathie.html

 

Hier finden Sie ein Video, in dem die Situation der Dobermannzucht in Zusammenhang mit DCM aktuell beschrieben wird: 

"Quo vadis, Dobermann?"
youtu.be/DFxr7_XkWQk