Wie alles begann

Im Sommer 2004 und schon kurz nach dem Beitritt Ungarns in die EU erreichte mich der erste Hilferuf via Email aus Ungarn. Es handelte sich um einen älteren Dobermannrüden, der sich in einem "Tierheim" ca. 60 km ausserhalb von Budapest befand. Einen Tag, bevor er sein Ticket einlösen konnte, starb dieser bedauernswerte Hund einen brutalen und unnötigen Tod.

Sein Name war Sipos, er war der Grundstein für DRH - sein Tod verfolgt mich bis zum heutigen Tag.

Ich flog damals dennoch nach Budapest, denn ich wollte wissen, ob sich die Situation dort tatsächlich so darstellte, wie sie mir geschildert wurde. Sipos' Tod sollte nicht umsonst gewesen sein: nach dem Besuch in Ungarn beschloss ich, dass ich einen kleinen Teil dazu beitragen wollte, dass sich die Situation irgendwann zum Guten wenden sollte. Denn die Situation der Hunde in Ungarn, insbesondere auch derjenigen, die Mißbrauchpotential bieten, ist denkbar schlecht. Gerade der so sensible und bei kalter Witterung so empfindliche Dobermann wird oftmals in erbärmlichen und unwürdigen Verhältnissen gehalten, Hündinnen werden bis zur völligen Erschöpfung als Wurfmaschinen ausgebeutet - und dann weggeworfen (die Bilder dazu ersparen wir Ihnen).

Wie die Zukunft aussehen soll

In den ersten 8 Jahren unserer Tätigkeit in Ungarn haben wir eigentlich schon relativ viel geschafft. Unser Ziel ist aber noch lange nicht erreicht. Mit eines unserer Hauptziele ist, dass unsere Schützlinge zunehmend in ihrer Heimat vermittelt werden können und durch die Möglichkeit, auf eine bereits gut etablierte Struktur zurückgreifen zu können, kommen wir unserem Ziel schon wieder ein Stückchen näher.

Um unsere Ziele besser verstehen zu können, holen wir noch einmal zu einem kurzen Rückblick aus: seit Entstehen von DRH sind bis zum heutigen Tag viele Tierschutzvereine/Tierheime oder Initiativen in Ungarn unserem Beispiel gefolgt, es sind neben DRH etwa 30 weitere "Breed Rescues" entstanden - sie alle helfen zielgerichtet und effektiv Hunden bestimmter Rassen, vorzugsweise denjenigen, die entweder aufgrund ihrer Eigenschaften oder auch aufgrund ihrer Vielzahl einen schlechteren Stand haben (z.B. schwierige Vermittlung). Somit haben wir als Vorreiter zumindest in dieser Hinsicht schon einen kleinen Fortschritt in Ungarn erreicht.

DRH hat in all' den Jahren vielen kleineren Tierheimen und Tierschutzvereinen mittels vielseitiger Spenden unter die Arme gegriffen, denn diese vielen kleinen Heime und Vereine sind die breite Basis für eine solide Tierschutzarbeit vor Ort. Diese Form der Hilfe werden wir auch in Zukunft leisten, damit auch die Kleineren etwas vom großen Spendenkuchen abbekommen.

Darüber hinaus haben wir im Jahr 2012 endgültig beschlossen, ein Refugium für unsere Schützlinge in Ungarn zu errichten, um die Zukunft der Hunde zu sichern und ihnen einen komfortablen Rückzugsort zu bieten. Im Laufe der Jahre sind einige Hunde in unsere Obhut gekommen, die aufgrund ihres Verhaltens nicht (mehr) vermittelbar sind: wir tragen die Verantwortung für sie, solange sie leben und das wollen wir absichern und gleichzeitig einen Ort entstehen lassen, an dem sich Mensch und Tier begegnen und voneinander profitieren können. Die Planungen sind relativ komplex und wir benötigen noch eine Menge Zeit, um das geeignete Objekt dafür abzupassen - immerhin handelt es sich um eine größere Investition. Der Immobilienmarkt in Ungarn ist zwar aus dieser Perspektive momentan sehr vielversprechend, aber es hängt auch eine Reihe von Bedingungen daran, an die eine ordentliche Umsetzung geknüpft ist.