Ungarnfahrt November 2007

Die nächste Ungarnfahrt findet statt vom 29. November bis zum 1.Dezember! Auf dieser Tour möchten wir selbstverständlich so viele Hilfsgüter mitnehmen, wie nur möglich: der Winter klopft bereits an die Tür. Es werden in erster Linie Futter und Decken gebraucht, sowie Medikamente, da in der kalten Winterzeit vermehrt mit kranken Hunden zu rechnen ist. Bitte schauen Sie doch unter "Hilfe durch Sachspenden"nach, ob oder wie Sie den Tieren in Ungarn helfen könnten. Vielen Dank! 

Update 05.11.2007

Durch Ihre freundliche Untersützung wird es Dobermannschutz e.V. und uns möglich, bisher etwa 3.000 kg Futter und weitere Hilfsgüter nach Ungarn zu bringen - die Logistik wurde durch das freundliche Angebot von Tierschutzkollegen mit ermöglicht. Wir können noch weiter zuladen, da wir ausserdem von einer renommierten und engagierten Deutschen Dobermannzüchterin aus Bayern begleitet werden und somit noch etwas Platz zur Verfügung steht.Für Ihre bisherige Hilfe und auch für die liebevoll gepackten Pakete und Päckchen möchten wir Ihnen im Namen der notleidenden Hunde von ganzem Herzen danken!

Update 18.11.2007

Von der Welle der Hilfsbereitschaft sind sowohl die Kollegen in Ungarn, als auch wir (DRH + Dobermannschutz e.V.) wirklich überwältigt. Wir haben die Gewichte grob überschlagen und kommen derzeit auf eine Gesamtlieferung von etwa 4,4 Tonnen Hilfsgüter (der größte Anteil davon ist Futter), die wir aufgrund der Notfälle, die uns möglicherweise auf dem Rückweg begleiten werden, ggf. auf zwei Touren aufteilen müssen. Das wird sich in den nächsten Tagen herausstellen.

Update 29.11.2007

In der Tat müssen wir die Tour aufteilen - obwohl noch einmal 1.000 kg Hundefutter in der nächsten Woche per Spedition nach Ungarn gehen. Morgen früh geht es los, wir werden sicherlich mit vielen Neuigkeiten wieder zurückkommen. Natürlich begleiten uns auch einige Schützlinge mit zurück.Wir möchten wir Ihnen allen noch einmal aufrichtig danken und im Stillen freuen wir uns über so viel Anteilnahme am Schicksal der ungarischen Hunde.Update 03.12.2007:Wir sind wieder heil zu Hause angekommen, es hat alles reibungslos geklappt. Den Reisebericht mit vielen Fotos und interessanten Neuigkeiten werden wir zeitnah erstellen und veröffentlichen!

Update 07.12.2007 - Reisebericht

Nach Ankunft meiner Co-Pilotin Frau Claudia Klär am frühen Morgen und dem Umpacken weiterer Sachspenden ging es auf die Bahn in Richtung Nürnberg, denn dort warteten weitere Hilfsgüter auf ihre Verladung. Über die Grenze hinaus beladen setzten wir unseren Weg nach Budapest fort, wo wir am frühen Abend eintrafen, um sogleich den ersten Termin wahrzunehmen. Wir trafen uns im Haus von Agnes, einer uns inzwischen gut bekannten privaten Pflegestelle und lernten dort endlich unsere kleine Miss Mimi in Begleitung ihrer Pflegemama Bernadette (AmStaff-Rescue Hungary), unsere Nokedli und unsere liebe Joy kennen. Alle drei Hündinnen vertrugen sich vorbildlich – Nokedli (der kleine Feger) schaffte es sogar, die noch etwas schüchterne Miss Mimi zum Spiel zu animieren. Bei all’ der Bewegung war es uns am Abend kaum mehr möglich, öffentlichkeitstaugliche Fotos zu machen – bitte nehmen Sie mit dem Vorlieb, was wir noch etwas nachbearbeiten konnten! 

Später ging es noch weiter in ein kleines Restaurant zum Nachtimbiss, Miss Mimi durfte uns begleiten und wir können sagen, dass wir selten ein so gutes Benehmen (eines Hundes) am Tisch erleben durften. Miss Mimi hatte am nächsten Tag jedoch noch einen OP-Termin wegen eines alten Nabelbruchs und somit brachen wir nach einem kleinen Dinner direkt wieder auf, um ins Hotel zu fahren: schließlich hatten wir am Samstag außerdem einen knapp verfassten Terminplan.  

Am Samstag brachen wir am frühen Morgen direkt zum Tierheim Ócsa auf, um Hilfsgüter abzuladen, nach einem uns angekündigten Notfall zu sehen und ein Gespräch mit den beiden Tierheimleiterinnen zu führen. Wir trafen uns am Anfang des Zuweges, da tagelanger Regen vorher den Sandweg für unseren Transporter unpassierbar gemacht hatte und luden die Hilfsgüter auch in die Fahrzeuge der beiden Damen um und fuhren dann den holprigen Weg hinab zum Tierheim.  

Dort fanden wir ein sauber aufgeräumtes Gelände vor, die Gehege und Zwinger waren den Umständen entsprechend in Ordnung. Unübersehbar war, dass zu wenige Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere vorhanden waren und dass es einer regelmäßigen Versorgung der Hunde mit Futter und Decken bedurfte.

Nach einem etwa einstündigen Gespräch wurde vereinbart, dass DRH/Dobermannschutz e.V. einen Teil der für Ócsa zweckbestimmten Geldspenden für den Bau von Hütten verwenden wird und einen weiteren Teil für die Kastration der Tiere. Am 15./16.12.2007 findet auf dem Tierheimgelände ein „volunteer’s day“ statt, an dem ehrenamtliche Helfer weiter aufräumen, umbauen und Fundamente für noch zu bauende Hundehäuser in den Einzelzwingern erstellen. Unsere Kollegen des DRH-Teams aus Budapest sind ebenfalls vor Ort – Agnes wird die für diesen Zweck überlassenen Gelder verwalten und sowohl mit dem „Hüttenbauer“ als auch im späteren Verlauf die Kastrationen mit dem Tierarzt direkt abrechnen.

Wir luden einen kleinen Foxterriermischling in eine Transportbox und verließen Ócsa, um nach Kecskemet zu fahren.

Dort wurden ebenfalls Hunde aus der Auflösung des „Blöki-Tierheimes“ aus Újlengyel aufgenommen und weiterhin fuhren wir auch deshalb dorthin, um eine verängstigte Dobermannmischlingshündin aufzunehmen und eine Deutsche Studentin aus Budapest kurz zu treffen (sie hatte uns ebenfalls auf diese Hündin aufmerksam gemacht). Vor Ort luden wir zunächst Futter und Decken ab -  in der Zwischenzeit holte unsere Kollegin Agnes die Hündin und erledigte die Formalitäten. Anschließend sahen wir uns im Tierheim um und es schmerzte uns zu sehen, in welcher hoffnungslosen Situation sich viele Tiere befanden. Die kleinen „Zwinger“ waren weitestgehend stark verunreinigt  und teils zum Bersten voll. Es blieb uns nur zu hoffen, dass sich dies bald zum Guten wenden wird und entsprechende Investitionen erfolgen werden, denn diese sind dringend erforderlich.

Die Zeit drängte und wir fuhren zurück nach Budapest, um die beiden Hunde in einer Tierklinik einzuchecken. Der Zufall ergab, dass wir dort noch zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Tierschutzvereines LELENC trafen und nach einem kurzen freundschaftlichen Austausch waren unsere beiden Neuzugänge bereits „an der Reihe“ - wir konnten uns nun mit dem behandelnden Tierarzt besprechen. Ein hinzu gerufener Kollege bestätigte, dass die von uns seit langem vorgeschriebenen Bluttests mittlerweile unumgänglich sein sollten, denn durch den Klimawandel treten zunehmend Fälle von Zoonosen auf, die vor wenigen Jahren nur kaum oder gar nicht bekannt/relevant gewesen sind. Der kleine Foxterriermischling (der den Namen „Merlin“ bekam) und die ängstliche Dobermannmischlingshündin (sie heißt nun „Piroska“/“Piroschka“) wurden zu ihren Plätzen gebracht, denn sie müssen aus Sicherheitsgründen einige Tage in der Klinik verbringen, bevor sie in Pension/Pflege gegeben werden können. Wir wissen sie in guten und kompetenten Händen. 

Nach einem kleinen Lunch ging es weiter nach Dunakeszi, dort befinden sich einige unserer Schützlinge in einer kleinen Pension, wo sie bis zu ihrer Ausreise oder Vermittlung zur Ruhe kommen können. Auf dem Hinweg hielten wir kurz am Rand des Zubringers an jenem Ort in Dunakeszi, an dem kurz zuvor eine weitere „Hundesammlung“ mit über 80 Hunden aufgelöst wurde. Die einzigen, noch verbliebenen „Gäste“ waren Ratten. Das kontaminierte Gelände betraten wir nicht, aber selbst die wenigen Fotos sprechen bereits Bände: 

Wir trafen anschließend in der Pension auf eine ausgelassene Paloma, sie war in hervorragender Kondition und zu allen möglichen Späßen aufgelegt. Unser lieber Martin freute sich ebenfalls und forderte zum Ballspiel auf – er schien irgendwie zu wissen, dass es am nächsten Tag auf große Fahrt gehen sollte. Da die Abenddämmerung hereinbrach mussten wir wieder weiter, denn es stand noch ein weiterer Besuch an in einer kleinen Pension in der Nähe von Gödöllö – ein uns von einer Pflegestelle empfohlener Trainer hatte dort unsere kleine Sofie in Pflege – die Vermittlung in Gyuro war leider nicht erfolgreich, so dass sie schon vor einiger Zeit wieder in unsere Obhut zurück gekommen war. Mit Hilfe des Trainers und auch von ASRH werden wir nach einem neuen Zuhause für Sofie in Ungarn suchen und wir sind sicher, dass es uns früher oder später gelingen wird. Bis dahin wird sie dort sehr gut aufgehoben sein. Ihr guter Zustand und auch ihr Vertrauen zum Trainer zeigten uns das sehr deutlich auf. Sie ist eine fantastische Hündin, deren Pech es war, im falschen Fell geboren worden zu sein.  

Nach diesem Termin stand eigentlich der Besuch unseres Maurice und auch der von Charlie an, aber auf dem Hinweg erfuhren wir, dass beide bereits seit den Morgenstunden an einer Erkältung litten und somit mussten wir den Besuch bis Dezember verschieben. Leider konnten wir das Risiko nicht eingehen, Charlie mitzunehmen – wir hätten eine Ansteckung der anderen Hunde riskiert. Charlies Platz in Deutschland bleibt jedoch für ihn reserviert, er darf dann im Dezember, bzw. Januar mitkommen. Auf dem Rückweg stiegen wir noch schnell in einer anderen Tierklinik in Budaörs aus, um kurz nach Danny (aus Újlengyel) zu sehen und dann zu einem Treffpunkt an der M1 zu fahren, um Frau Sabine Schindler (www.laendtor.de) und ihre Begleiterin Frau Claudia W. zum Hotel zu geleiten.  Die auf ihrem Hinweg von Frau Martens aus Salzburg übernommenen Sachspenden wurden vorher ebenfalls noch ausgeladen und dann ging es bereits daran, die Transporter für die Heimreise zu präparieren. Gemeinsam mit den Kollegen wurde noch die Verteilung der vielen medizinischen Hilfsgüter und Medikamente besprochen.Am späten Abend saßen wir zu einem kleinen Abendessen im Hotel und ich persönlich war hocherfreut, Frau Schindler nach so langer Zeit endlich einmal wieder zu treffen. Der Abend war leider viel zu kurz und wir mussten an die Heimreise am folgenden Tag denken.  

Sonntags ging es leider erst relativ spät los, denn unsere Schützlinge Robi, Alex und Levi konnten nicht vor 8 Uhr übernommen werden. Im Anschluss ging es noch einmal quer durch Budapest, in Dunakeszi durfte Martin dann endlich einsteigen. Die Hündin Aliz war bedauerlicherweise ebenfalls nicht reisetauglich und wir mussten einen Transport ablehnen. Wir waren froh, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: sie musste kurze Zeit später wegen einer geschlossenen Pyometra operiert werden. Kurz bevor wir uns dann endgültig auf den Weg machten, stieg noch die kleine Tüsi aus Szeged hinzu, sie hat im Rahmen des „Strolchi-Projektes“ ein schönes neues Zuhause in Deutschland gefunden. Wir händigten der Tierheimleiterin die Schutzgebühr aus und tauschten uns noch kurz und herzlich aus und dann konnte es endlich losgehen! 

Die Rückfahrt verlief problemlos (bis auf das schlechte Wetter) – alle Schützlinge sind wohlbehalten eingetroffen.  

Die Tour musste – wie eingangs schon erwähnt- aufgesplittet werden und heute haben wir erfahren, dass insgesamt 1.250 kg weiteres Hundefutter durch die freundliche und logistische Hilfestellung der Kollegen vom Tierschutzprojekt Ungarn (www.tierschutzprojekt-ungarn.de) auf dem Weg nach Budapest sind.

Somit können wir für November/Dezember folgende Bilanz ziehen:

  • 520 kg Nass- und Trockenfutter gingen bereits am 21.11. nach Budapest und wurden an das Tierheim Biatorbagy ausgehändigt.
  • 1.400 kg Futter (Nass- und Trockenfutter), Medikamente, med. Hilfsgüter und Decken gingen im Novembertransport mit unserem Fahrzeug nach Budapest (Tierheime Szeged, Ócsa, Kecskemet)
  • Etwa 250-300 kg Futter und Sachspenden gingen im Transporter von Frau Schindler während des Novembertransportes mit und wurden nach unserer Abreise von unseren Kollegen ebenfalls bereits an das Tierheim Biatorbagy ausgehändigt.
  • 1.250 kg Hundefutter befinden sich gerade auf dem Weg nach Budapest, die Verteilung werden wir in einem Update veröffentlichen.

An Geldspenden von Dobermannschutz e.V. konnten wir aushändigen:

  • 95 € Patengelder für den kleinen behinderten „Quax“ von LELENC, der ebenfalls seinen „Rolli“ bekam (http://www.dobermannschutz.de/forum/viewtopic.php?t=5164)
  • 345€ an Patenschaften für „Ungarndobies“, 
  • sowie 1.200 € als „Ungarnhilfe“ für das Tierheim Ócsa (Verwendung siehe Bericht). 

Ende Dezember/Anfang Januar werden weitere Hilfsgüter nach Budapest gebracht, derzeit insgesamt etwa 1.300 - 1.400 kg Futter, Decken und Hundehütten. 

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Helfern, Fahrern und Gönnern noch einmal ganz ausdrücklich für die Unterstützung bedanken. Ohne Ihre Hilfe wäre dies alles nicht möglich gewesen! Eine Vielzahl von Hunden wird durch Ihre Hilfe in der nächsten Zeit satt, viele der Tiere haben eine wärmende Decke erhalten und wiederum viele Tiere können mit der Vielzahl der gespendeten Medikamente wieder gesund, bzw. mit den Geldzuwendungen kastriert, bzw. behandelt werden und eine eigene Hundehütte bekommen! Und noch eine gute Nachricht zum Abschluß: wir erhalten nun Unterstützung des HDK (Hungaria Dobermann Klub) und das könnte bedeuten, dass wir in unseren Bemühungen, Hunde in ihrem Heimatland zu vermitteln, einen weiteren Schritt vorwärts kommen.  

Update 18.12.2007

Mit einer kleineren Verzögerung sind heute 1,2 Tonnen Trockenfutter in Budapest angeliefert worden. Ein kleiner Teil ging bereits heute Morgen an das Tierheim Biatorbagy, ein weiterer kleiner Teil wird an das Etyek Tierheim gegeben (siehe Reisebericht Oktober 2007), weiterhin wird etwas Futter an den Tierschutzverein LELENC ausgehändigt, da zum einen auch dort Futtermangel herrscht und die Mitarbeiterinnen dieses Vereines sehr hilfsbereit sind und sich zum anderen auch mit um unsere Schützlinge in den Tierkliniken kümmern (Gassigehen, Streicheleinheiten, Beschäftigung) - der Großteil dieser Ladung geht nach Marcali (von dem diesem Tierheim angeschlossenen Hundefänger stammen unser Martin und auch Pablo). Das Tierheim Marcali hatte ebenso Hunde aus Újlengyel aufgenommen, obwohl kaum Platz und Futter vorhanden war. 

Update 19.12.2007

Wir haben für das Tierheim Òcsa nun zwei voll isolierte "Hundehäuser" (300 x 90 cm und 270 x 80 cm) bestellt im Wert von etwas über 600 Euro (inkl. Steuer und Transport). Diese Kombinationen haben den Vorteil, dass die Isolation noch besser ist und die Hunde die Hütten auch nicht umwerfen können. Das Dach hat allerdings eine erhöhte Ausführung, damit Schnee und/oder Wasser besser nach hinten ablaufen können. Es sind zwei verschiedene Größen: für große und für mittelgroße Hunde. Innerhalb sind die Unterkünfte natürlich unterteilt. Die Qualität ist ausgesprochen gut und gegen das Anfressen der Kanten wird ein Metallschutz montiert - das erhöht die Lebensdauer ganz erheblich.

Von der anderen Hälfte der Spende werden Kastrationen bezahlt. Das dauert noch ein klein wenig wegen der Witterungsbedingungen derzeit. Wir werden aber voraussichtlich einen guten Preis aushandeln können. 

Sabine Winklmann, 19.12.2007