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Ungarnfahrt März 2008
Die nächste Ungarnfahrt findet statt vom 07. bis zum 09.03.2008!
Wir werden selbstverständlich und wie immer Hilfsgüter mit nach Ungarn nehmen (Hütten, Futter, Medikamente, Decken, etc.) und an hiilfsbedürftige Tierheime vor Ort aushändigen. Weitere Punkte des aktuellen Tourenplans werden wir in den nächsten Updates bekannt geben!
Dank der vielen und auch grosszügigen Hiilfsangebote haben wir den Transporter schon wieder bis in die letzte Ecke gefüllt - Vielen Dank! Die ausgesprochen umfangreichen Medikamentenspenden werden an Mitarbeiter des Ungarischen Tierschutzvereines Lelenc übergeben, die wir Anfang März bereits hier in Deutschland treffen. Diese Medikamente werden an das Budapester Auffanglager "Illatos" ausgehändigt.
Weiterhin wird am 08.03. vor Ort ein Besuch in einem kleinen privaten "Tierheim" am Rand von Budapest stattfinden, dort werden wir Hundehütten überlassen und Futter - wir planen ebenfalls ein Treffen auf dem Gelände des Tierheimes Ócsa, damit die für das Frühjahr anstehenden Kastrationen abgesprochen werden können.
Update 11.03.2008
Wir sind auch von dieser Tour erfolgreich zurückgekehrt, es hat alles wie am Schnürchen geklappt und es gab auch ein paar angenehme Überraschungen, bzw. einige kleinere Änderungen. Der Reisebericht wird wie gewohnt kurzfristig zur Verfügung gestellt.
Update 16.03.2008 - Reisebericht
Diese Fahrt wurde wieder von unserer Claudia Klär begleitet, sie kam am Freitagmorgen in aller Hergottsfrühe zu mir nach Solingen, wo wir vor der Abfahrt noch schnell Medikamente umgeladen haben – dann ging’s los. Wir hatten noch einen Zwischenstopp in Fürth bei Heike von der Grün, auch dort haben wir noch eine Menge hochwertiges Futter, Decken und Medikamente zugeladen. Mit ein bisschen Verspätung, also um knapp 11:00 Uhr kamen wir wieder auf die Autobahn und man sollte es nicht meinen: um kurz vor Fünf am späten Nachmittag erreichten wir bereits Budapest. Absolute Rekordzeit!
Nach einem kurzen Einchecken in eine Pension gingen wir rüber zu Agnes und Attila, da wir am frühen Abend noch eine Verabredung hatten: bei einer unserer privaten Pflegestellen und der Initiatorin von AmStaffRescue-Hungary. Dorthin benötigten wir etwa eine Stunde. Wir besuchten einen unserer Pflegehunde, eine „UD“ – eine Drahthaar Viszla Hündin, der von ihrem Besitzer übel mitgespielt wurde und die wir mit Hilfe der beiden Damen vom Tierheim Ócsa befreien konnten. Eine rührend liebe und zutrauliche Hündin, trotz der schlechten Erfahrungen, die sie bisher mit Menschen sammeln musste. Wenn ihre Verletzungen verheilt sind, bringen wir sie mit nach Deutschland. Außerdem wurden wir um Vermittlungshilfe für den kleinen Fundhund „Caruso“ gebeten, was wir bereitwillig zusagten. Ein nettes kleines Kerlchen!
Nach einem schönen Abendessen in einem Restaurant in der Umgebung und nach einem recht interessanten Austausch von Neuigkeiten verabschiedeten wir uns und fuhren zurück nach Budapest, um anschließend ziemlich geschafft ins Bett zu kommen.
Am Samstagmorgen hatten wir eine Änderung unseres ursprünglichen Planes, das Tierheim Budaörs hatte uns angerufen und um Hilfe gebeten. Somit stand dieser Besuch an der Stelle des Tierheimes Ócsa, diesen Termin werden wir bei der nächsten Fahrt wahrnehmen können und in der Zwischenzeit halten wir telefonischen Kontakt. In Budaörs erwartete uns bereits „Frau Gabi“, die Tierheimleiterin und nach einer herzlichen Begrüßung und dem Ausladen von Futterspenden gingen wir zu dem gemeldeten Notfall in den dem Tierheim angeschlossenen Verschlägen des Hundefängers.
Es handelte sich um eine Herdenschutzhundhündin, völlig verwahrlost und in schlechtem Zustand. Durch eine Flohstichallergie hatte sie kaum noch Fell auf dem Rücken. Wir holten sie kurz heraus und sagten Hilfe zu - sofort mitnehmen konnten wir sie leider nicht.
Weiterhin fiel unser Blick auf ein Pärchen Rauhaarteckel, die in dem dunklen Verschlag auf dem verdreckten Betonboden entsetzlich zitterten – man sagte uns, die 16-jährige Besitzerin sei bei einem Unfall ums Leben gekommen und die Mutter habe daraufhin den Hundefänger gerufen. Eine furchtbare Tragödie!
Ebenfalls fanden wir dort einen älteren Schäferhund, der wie einige andere Hunde nach wie vor aus Platzgründen angekettet war und im strömenden Regen stand. Er war verletzt und bot einen erbärmlichen Anblick, er bettelte um Aufmerksamkeit und um wenigstens ein kleines bisschen Liebe…
Wir mussten weiter nach Dunakeszi, um nach unseren Hunden zu sehen und auch, um die Reisedokumente für den folgenden Tag zu überprüfen. Als wir dort fertig waren, fuhren wir weiter nach Veresegyhaza, um noch nach weiteren Reisegästen zu sehen und um auch dort unsere Schützlinge zu besuchen. Auch hier war alles in bester Ordnung, die Hunde waren ebenfalls in einer den Umständen entsprechend guten Verfassung – physisch, wie psychisch.
Die Zeit drängte, da wir noch einen Termin im Tierheim in Vác hatten. Dort wollte ich mir einen über 10 Jahre alten Dalmatinerrüden ansehen, für den wir um Hilfe gebeten worden sind. Es ging ihm jedoch den Umständen entsprechend gut, er durfte im gut beheizten Büro des Tierheimes auf seinem Sessel liegen – er war nicht in einem der Großzwinger untergebracht. Die Tierheimleiterin sagte uns, dass er für seine ihm verbleibende Zeit dort gepflegt werde und somit sahen wir keinen Handlungsbedarf, denn diesem alten Hund, der kaum noch krauchen konnte, einen Standortwechsel zuzumuten und ihn dem Transportstress auszusetzen wäre eine –Entschuldigung- Sauerei gewesen (siehe Nachtrag am Ende dieses Berichtes!).
Als wir uns im Tierheim umsahen, fiel uns jedoch eine so genannte „Omega-Hündin“ auf, die sich nicht aus der Hütte traute oder nur ganz vorsichtig an den Wänden des Geheges entlang huschte, bis zur nächsten rettenden Hütte. Nach einem kurzen Anruf beim Tierheim Borkum bekamen wir grünes Licht und ließen sie aus dem Rudel herausnehmen. Die kleine Maus konnte ihr Glück gar nicht richtig fassen – sie hatte mehr als 2 Jahre auf diesen Moment warten müssen. Sie bekam den Namen „Leni“ und nach einer Geldspende und der Erledigung der Formalitäten verließen wir das Tierheim – zusammen mit Leni. Wir brachten sie noch zu einer kurzen Quarantäne nach Veresegyhaza und sie darf dann bis zu ihrer Ausreise in das Haus des Pensionsbesitzers wechseln.
Am späten Nachmittag waren wir wieder zurück in Budapest und luden die restlichen Hilfsgüter aus und besprachen deren Verteilung, um anschließend die Transportboxen für eine relaxte Heimreise vorzubereiten. Noch ein kurzer Imbiss und dann ging es schon ins Hotel; wir wollten absolut fit und ausgeruht auf den Heimweg gehen.
Am Sonntagmorgen sammelten wir auf einer Reise kreuz und quer durch die Region Budapest alle Reisegäste ein, um dann endlich um 8:30 auf die Autobahn und so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Es gab einen kurzen Zwischenstopp in Linz, um eine kleine fast erblindete Hündin aus dem Tierheim Szeged im Rahmen einer Transporthilfe zu übergeben und dann weiter zu fahren zum nächsten Zwischenstopp in Würzburg, wo unsere Reisegäste versorgt und zwei von ihnen von Frau Brenner aus Hamburg mit auf deren Heimweg genommen wurden: unser kleiner Toffi und Rudi, der blinde Mops, der in einer Gemeinschaftsaktion (Tierschutzverein Lelenc, Hundefreunde des Mops-Forum „Mops-on“, sowie DRH) aus dem Budapester Auffanglager Illatos nach Deutschland in eine versierte Pflegestelle vermittelt werden konnte. Erwähnen möchte ich bei der Gelegenheit, dass auch der Verein „Hundefreunde Illatosut“ sich mit einer großzügigen Spende daran beteiligt hat!
Nachdem unsere letzten beiden Reisegäste ebenfalls versorgt waren, setzten wir unsere Reise nach einem herzlichen Abschied von Frau Brenner weiter fort. In Limburg händigten wir die dreibeinige Deutsch Kurzhaarhündin „Elly“ an eine renommierte Jagdhundehilfe aus, sie befindet sich nun dort zur Vermittlung und wird in ihrer Pflegestelle bereits den Himmel auf Erden haben. Für diese leidgeprüfte Hündin freut uns das ganz besonders, denn im Nachgang haben wir erfahren, dass der rechte Vorderlauf nicht gebrochen war: Elly hatte mehrere alte Rippenbrüche und eine alte Schußverletzung, die ihre Schulter zertrümmert hatte. Daran ist zwar jetzt nichts mehr zu richten und Elly ist auch schmerzfrei, aber es zeigt, durch welche Hölle diese Hündin gegangen sein muß.
Gegen 19:00 Uhr trafen wir mit unserem letzten Schützling dieser Reise in Solingen ein, Junior wurde bereits sehnsüchtig erwartet und von seinem neuen Frauchen und Herrchen mit weit geöffneten Armen empfangen. Nach der Übergabe der Reisedokumente durfte dann auch Junior in sein endgültiges Zuhause fahren – weit war es ja zum Glück nicht mehr. Es haben zwar ausnahmslos alle Hunde die Fahrt verschlafen, aber irgendwann ist es doch genug.
Im Nachgang möchten wir noch erklären, dass wir uns natürlich Gedanken gemacht haben über den alten Schäferhund, der im Tierheim Budaörs mit einer der hoffnungslosesten Fälle war. Nach einem Telefonat mit dem Verein „Hundefreunde Illatosut e.V.“ konnte dieser arme Junge inzwischen von der Kette genommen und in Pension zur Erstversorgung gebracht werden. Er wird auch über diesen wirklich sehr hilfsbereiten Verein vermittelt werden. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken!
Gleichfalls konnte eine Lösung für die bemitleidenswerte Herdenschutzhundhündin gefunden werden: nach Absprache mit dem Vorstand des „Tierschutzprojekt Ungarn e.V.“ wird diese Hündin in Kürze einen Platz im Tierheim Szekesfehervar finden – an das Ehepaar Stephanow möchten wir ebenfalls unseren verbindlichsten Dank ausrichten!
Für den Hund, der seine Zeit bislang an dem LKW fest gekettet fristen muss, suchen wir ebenfalls nach einer Lösung und wir sind zuversichtlich, dass wir auch das schaffen werden.
Und last but not least: die beiden Teckel befinden sich bereits in unserer Obhut, sie werden jetzt auf die Ausreise vorbereitet und dann durch die gleiche Jagdhundehilfe vermittelt, welche uns auch in vielen anderen Fällen (gleichfalls Elly) bereits behilflich war - vielen Dank für die Hilfe!
Die Verteilung der Hilfsgüter
Bereits in den ersten Märztagen ging eine umfangreiche Ladung hochwertiger Medikamente und medizinischer Hilfsmittel an das Budapester Auffanglager Illatos und weitere Kisten folgten am 10.03. Ein weiterer Teil der Spenden ging an das Tierheim Biatorbagy. Und der letzte Teil an das kleine private Tierheim in Etyek. Sowie eingangs schon erwähnt während unserer Fahrt ein ganzer Schwung Hundefutter an das Tierheim Budaörs.
Die hier in Solingen bereits eingetroffenen Hundehütten werden im April nach Ungarn transportiert: wir planen eine größere Tour mit entsprechenden Fahrzeugen, da dieses Mal auch Hundezwinger mitkommen werden. Details werden wir noch rechtzeitig bekannt geben.
Wir möchten allen Gönnern und Spendern von Herzen für die großzügige Hilfe danken!
Nachtrag 05.05.2008
Leider haben wir durch Zufall erfahren müssen, dass dieser alte Rüde von einem "Tierschutzverein" nach Deutschland gezerrt wurde - in eine Pflegestelle, die sich offenkundig im 2. oder 3. Stock befindet und auf der er nicht einmal bleiben darf, kurz: er wird nun auf seine alten Tage zum "Wanderpokal". Ob man dem alten Herrn DAMIT einen Gefallen getan hat? Ich bezweifle das und muss einmal mehr den Kopf darüber schütteln über die Verständnisfrage: "Wo beginnt Tierschutz und wo geht er über in sinnlose Rettungsaktionen, die allem dienen, nur nicht den Betroffenen selbst??". Warum hat man diesen alten Herrn nicht dort belassen, wo es ihm gar nicht so schlecht ging? Er hatte Aufmerksamkeit, einen trockenen und warmen Platz, er bekam seine Streicheleinheiten und regelmässig Futter. Gut, er wurde vielleicht nicht "gebarft", aber ich denke, darauf hätte er verzichten können, wenn er dafür nicht herumgereich werden würde.