Ungarnfahrt August 2010 (2)

Die nächste Ungarnfahrt findet statt vom 26. bis 29. August 2010!

Wir werden dieses Mal auf dem Hinweg eine Reihe von Terminen wahrnehmen, um bei ehemaligen Schützlingen, die wir nach Süddeutschland und nach Tirol vermittelt haben, vorbeizusehen. Für die beiden darauf folgenden Tage vor Ort sind ebenfalls einige Nachkontrollen und Vorkontrollen geplant, wir wollen uns weiterhin eine neue Pflegestelle ansehen und einen Termin bei einem Tierheim wahrnehmen, um eine bestimmte Anzahl von Kastrationen abzusprechen. Welches Tierheim oder welcher Tierschutzverein das sein wird, steht noch nicht ganz fest - wir werden nach unserer Rückkehr darüber berichten!

Update / Reisebericht

Am frühen Donnerstagmorgen ging es endlich los, im Morgengrauen führte die Fahrt in Richtung Stuttgart, um den vor wenigen Wochen vermittelten Rüden Connor zu besuchen. Ich fand einen zutraulichen und verspielten Jungrüden vor, der bereits eine gute Bindung zu seinem neuen Herrchen und Frauchen vorzeigte, Connor war in guter psychischer und auch physischer Verfassung! Die Fotos sind leider aufgrund meines Bedienungsfehlers an der Kamera nichts geworden, aber ich denke, von Connors neuen Besitzern werden wir hoffentlich beld neue Fotos bekommen!

Leider verblieb mir nicht viel Zeit, die Reise ging weiter in Richtung Allgäu, damit ich endlich unseren Omar (der jetzt Fumé heißt und zusammen mit seiner Freundin eine eigene Homepage hat) persönlich besuchen konnte. Auch hier fand ich einen gepflegten und sehr zufrieden aussehenden Rüden vor, der sich gut mit seiner Freundin Grisu arrangiert hat - beide Hunde haben einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen.

Nach einer knappen Tasse Kaffee und dem Einladen von einer Menge Futter und weiteren Hilfsgütern (für die wir uns noch einmal SEHR herzlich bedanken möchten!!) ging die Fahrt weiter in Richtung München.

Bereits während der Hinfahrt ereilte mich jedoch ein Anruf aus Ungarn, es ging um eine alte Hündin, die nur noch ein paar Stunden Zeit hatte und ich musste mich enorm beeilen, damit wir ein schlimmes Schicksal von ihr abwenden konnten. Sie saß beim Hundefänger, der jedoch volle Käfige hatte und sie nicht mehr halten konnte. Das Tierheim in Györ war glücklicherweise in der Lage zu helfen, aber die Hündin musste noch am gleichen Abend dort weg. Der Weg führte mich also auf direktem Wege über München, Salzburg und Wien nach Budapest, einen weiteren Termin in Tirol musste ich leider absagen.

Am Freitagvormittag traf ich mich mit meiner Kollegin, das Tagesprogramm war voll und es ging zunächst in eine Tierklinik in Szentendre, in der ich unsere zwischenzeitlich aufgenommenen Schützlinge ansehen und die wichtigsten Dinge und Behandlungspläne mit dem Tierarzt besprechen konnte. Danach fuhren wir direkt weiter zu einer Hundefängeranlage in Jaszbereny, um einen 13 Jahre alten Rüden abzuholen, wir hatten es versprochen. Die Leiterin dieser Anlage war zugegen und zeigte mir bereitwillig alle "Zwinger", die leider randvoll gewesen waren - insgesamt 30 traurige Schicksale. Wir holten den alten Rüden aus dem Käfig, er lag dort apathisch und wollte nichts mehr von alledem, was um ihn herum passierte, wissen. Aber er taute sofort auf, als er bemerkte, dass es um ihn ging und dass er diesen unwirklichen Ort endlich verlassen durfte. Auf dem Weg zum Ausgang machte mich meine Kollegin auf ein kleines Knäuel Hund aufmerksam, das fast wahnsinnig vor Juckreiz war. Ihr Blick verriet mir, dass es grausam gewesen wäre, abzulehnen und so packten wir den Zwerg mit ein - mitsamt einem Flohstaatszirkus. Da unser Fahrzeug voll war, musste die kleine Maus auf dem Schoß der Kollegin Platz nehmen - mit den entsprechenden Folgen ......
Nach dem Einladen überließen wir der Leiterin noch einige Sack Hundefutter und auf dem Rückweg zur Klinik tauften wir den Rüden auf den Namen "Fred" und die kleine Hündin auf den Namen "Bonus".

In der Klinik checkten wir die Hunde ein und fuhren dann zurück nach Budapest, um im Zentrum der Stadt die Vorsitzende des Tierschutzvereines "Lelenc" zu treffen und ihr eine Reihe von Hilfsgütern und einen Barbetrag in Höhe von 2.500 € für Kastrationen und Behandlungen verletzter/kranker Tiere auszuhändigen. Am späten Nachmittag fuhren wir noch zu einem Scwedischen Ehepaar, welches eine Hündin von uns adoptieren wollte, eine Vorkontrolle, sozusagen. Wir fanden eine wirklich sehr nette Familie in absolut geordneten Verhältnissen vor und nach einer Stunde gemeinsamen Gespräches beschlossen wir, dem stattzugeben und die betreffende Hündin auf diesen Platz zu vermitteln.

Am Samstagmorgen ging es frühzeitig wieder los in Richtung Vac, denn wir wollten uns eine "neue" Hundepension ansehen und prüfen, ob wir in Zukunft vielleicht einige unserer Hunde dort unterbringen könnten. Der Besuch hielt leider nicht das, was er anhand von Internetfotos versprochen hatte und wir brachen den Besuch vorzeitig ab. Im Anschluß fuhren wir noch zu einer Pflegestelle in Budapest, um eine Herdenschutzhundhündin zu besuchen, für die das Tierheim Borkum bereits einen Platz zugesagt hat (DANKE!!!).
Zsöti freute sich über unseren Besuch und nach kurzer Zeit brachen wir wieder auf, um im Haus meiner Kollegin noch eine Reihe von Dingen zu besprechen und das Fahrzeug für die Rückfahrt vorzubereiten.

Am Sonntagmorgen trafen wir uns erst relativ spät, um Costa und Masni aufzunehmen und schon konnte es losgehen in Richtung Heimat, wo ich nach einer Mittagspause in Bayern pünktlich um 19:00 Uhr eintraf - es hatte mal wieder alles reibungslos geklappt und ich freue mich schon auf die nächste Fahrt. Diese allerdings ohne "Umschweife" auf dem Hinweg, denn fast 4000 Kilometer in dreieinhalb Tagen sind auch für mich "ein wenig viel" gewesen - man wird ja nicht jünger!