Ungarnfahrt Juli 2007

Die Juli-Fahrt findet statt vom 13. bis 15.07.2007! Sie führt uns wieder in den Raum Budapest und - je nach Zeitplan- ggf. nach West-Ungarn. Auf dem Rückweg werden uns hoffentlich einige unserer Schützlinge begleiten können. Da wir in jedem Fall den Hunden dort jede nur erdenkliche Hilfe zukommen lassen möchten: Bitte schauen Sie doch freundlicherweise unter "Ihre Hilfe durch Sachspenden"nach, wie Sie die Hunde eventuell unterstützen könnten.  

Update 09.07.2007:Wir können uns am nächsten Wochenende erneut mit einem randvollen Transporter auf den Weg machen - mit dabei weit über 1 Tonne Futter und viele andere nützliche Dinge, u.a. Boxen, Hundehütten und medizinische Hilfsmittel, bzw. Medikamente. Die Hilfsgüter werden diesesmal an drei kleinere Tierschutzvereine ausgehändigt - mehr darüber in unserem anschließenden Reisebericht. Vorab an dieser Stelle: Ganz herzlichen Dank !

Update 16.07.2007:Wir sind heil zurück! Der Reisebericht wird kurzfristig hier veröffentlicht!

Reisebericht

Diese Ungarnfahrt wurde in angenehmer Weise begeitet von Frau Claudia Klär, welche auch schon für die vorherige Tour einiges an Hilfsgütern gespendet/gesammelt hatte und dafür möchte ich mich persönlich sehr herzlich bedanken!

Da wir am Freitagabend bereits die ersten Termine hatten, sind wir dieses Mal etwas früher gestartet und wir hatten Glück: wir sind mit nur wenigen Staus relativ gut durchgekommen, obwohl auch der Transporter mit 1,5 Tonnen Futter "leicht" überladen war. Eine Hundehütte und diverse andere Hilfsgüter mussten wir zugunsten von Futter zurücklassen, diese gehen bei der nächsten Tour mit. Gegen 18:00 Uhr trafen wir ein und sofort begannen wir, den ersten kleineren Teil der Spenden, welcher für eine Budapester Katzenhilfe bestimmt war, umzuladen. 

Wir hatten auf dem Weg dorthin noch einen Termin, nämlich den Besuch unserer Schützlinge Santo und Lali, welche zusammen mit Jenny in einer kleinen Privatpension/Pflegestelle in Budapest untergebracht sind. Wir konnten mit Zufriedenheit feststellen, dass es unserem alten Santo an nichts fehlte, er war agil und bei den Temperaturen erstaunlich fit. Es war rührend zu sehen, wie er mit seinem geliebten Ball spielte und gemeinsam mit Jenny um Futter rangelte. Ausserdem trafen wir unseren Lali, der nun zum ersten Mal in seinem Leben wirkliche menschliche Fürsorge erfährt, er ist ein fantastischer Hund. Ein bisschen dünn noch, aber das wird schon werden. Doch lassen wir die Bilder für sich sprechen:

Als wir dort alle Leckerlies verfüttert hatten, brachen wir auf zur Katzenhilfe "Happy Cats".

Die Tiere (etwa 40 Katzen) leben dort in einer größeren Wohnung in einem der ärmsten Viertel Budapests und werden von einer Dame liebevoll gepflegt, behandelt, kastriert und möglichst gut vermittelt. Wir waren erstaunt, wie sauber und gepflegt die Tiere dort waren und wie umsichtig mit ihnen umgegangen wurde. Das Futter (etwa 200 kg) musste in den ersten Stock gebracht werden - eine schweißtreibende Arbeit bei 38°C....

Danach ging es nach einem kleinen Imbiß ab ins Hotel, wir hatten am Samstag ja noch einiges vor.

Am nächsten Morgen wurden weitere Spenden umgepackt, da das Futter für das "Belfegor-Projekt" und auch für "Amstaff-Rescue Hungary" erst in der kommenden Woche ausgeliefert wird und wir den Platz für 2 Hunde im Fahrzeug unserer Kollegen benötigten. Wir brachen auf, um unsere Schützlinge Chelsea und Verdo abzuholen und in ihre neue Pflegestelle, bzw. in ihr neues Zuhause zu bringen. Vorher machten wir noch Fotos von unseren beiden Terroristen Magic und Mirror - für diese beiden Hunde muss man sich vermutlich noch ein paar weitere Hände wachsen lassen, so schnell und wuselig waren sie!

Neben all' der Lebensfreude, welche von diesen beiden Wirbelwinden ausging, gab es aber auch sehr, sehr traurige Schicksale: eine Labradorhündin, welche durch Säure komplett erblindet war und entsetzlich litt. Sie kommt mit der Blindheit nur dann zurecht, wenn sie menschliche Führung hat - sie würde eine Rund-um-die-Uhr-Pflege benötigen. Diese jedoch kann ihr dort nicht ermöglicht werden und man muss sich im Sinne des Tieres fragen, ob eine Euthanasie keine Erlösung wäre. Wir werden aber in jedem Fall versuchen, das Unmögliche möglich zu machen und einen Platz für diese liebe Hündin zu finden. (Nachtrag November 2007: Die blinde Hündin Milka/Nutella wurde bereits Ende September vom Tierheim Borkum übernommen und von dort aus in ein schönes Zuhause zu einer alten Boxerdame vermittelt. Sie durfte auf der Insel Borkum bleiben! )

Wir brachen auf, um Chelsea auf ihre Pflegestelle zu bringen und Verdo in sein neues Zuhause, wo er schon sehnsüchtig erwartet wurde.

Unsere kleine Dobi-Dackeline ist einer der pfiffigsten Hunde, die mir je begegnet sind. Sie ist offen, freundlich, selbstbewußt und hat Nerven, wie Drahtseile. In ihrer Pflegestelle hat sie sich bereits sehr gut zurechtgefunden und wir sind froh, dass sie im August zu uns nach Deutschland kommen kann! Wir fuhren möglichst rasch weiter, um Verdo in sein neues Zuhause zu bringen:

Verdo's Frauchen war überglücklich, ihn endlich in ihre Arme schließen zu können und man  sollte es nicht für möglich halten: Verdo hat auch mit der Katze Freundschaft geschlossen. Er weicht seinem neuen Frauchen nicht mehr von der Seite und wir haben vereinbart, dass unsere Kollegen ihn am nächsten Wochenende noch einmal besuchen werden, um nach ihnen zu sehen. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, fuhren wir wieder zurück nach Budapest, um weitere Spenden abzuholen und an eine Tierschützerin in Biatorbagy auszuhändigen.

In der Affenhitze luden wir alles um in das Fahrzeug des Tierschutzvereines in Biatorbagy und fuhren direkt weiter zu einer Vorkontrolle für unsere Hündin Pötyi. Die Dame, welche dieser lieben Hündin ein Zuhause geben möchte, war ein Glücksfall und wir konnten einer Vermittlung wirklich guten Gewissens zustimmen. Pötyi wird am nächsten Wochenende umziehen und wir werden darüber weiter berichten.

Wieder zurück bei Agnes und Attila bereiteten wir den nun leeren Transporter für die Rückfahrt vor, um anschließend noch eine Kleinigkeit zu essen und dann zurück ins Hotel zu gehen - Wecken war am Sonntag um 03:15 Uhr ...

Am Sonntagmorgen konnten wir die Hunde, welche uns zurück begleiten würden (Jenny, Porthos - ein alter Viszla für eine Jagdhundhilfe - und Nelson) bereits um 05:30 einladen und sofort abfahren. Nach einem herzlichen Abschied von unseren Kollegen gingen wir auf die Autobahn und kamen mit einigen Staus dennoch relativ zügig durch, die Hunde waren im klimatisierten Fahrzeug ruhig - sie haben fast die gesamte Fahrt verschlafen.

Wir möchten allen Spendern und Helfern für die enorme Hilfsbereitschaft danken - es konnte für viele Hunde Futter ausgegeben werden und auch die von Frau Klär gesammelten Medikamente sind eine wirklich große Hilfe. Nochmals vielen, vielen Dank!

Sabine Winklmann , Juli 2007